Über Ade
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Zunächst eine kleine Einführung, wer oder was ist eigentlich ADE !?
(Wer sich nur für die ADE-Wagen ohne die Hintergründe die zu Ihrer Entstehung führten interessiert, der kann gleich hier weiterlesen:) Die ADE-Modelleisenbahnen GmbH oder die Besonderheiten von ADE-Wagen |
Willi
ADE
ist der Name des (so kann man wohl sagen) genialsten Konstrukteurs von Modellbahnen,
den das vergangene Jahrhundert hervorgebracht hat. Viele bezeichnen ihn als den "Vater der Modellbahn" wobei hier die Betonung auf Modell liegt! Hier eine geraffte Chronik seines Schaffens als Konstrukteur und Produzent im Modellbahnbereich:
Auf der Spielwarenmesse 1968 kam es dann zum Bruch zwischen TRIX und RÖWA. Die RÖWA war bis dahin praktisch unter eigenem Namen nicht am Modellbahnmarkt aufgetreten.
Außer Insidern wusste niemand, dass hinter den exzellenten Modellen von Trix der geniale Konstrukteur Willi Ade stand. Doch nun war es soweit: RÖWA trat unter eigenem Namen am Markt auf. Die weiteren Ereignisse und welche Innovationen für den Modellbahner das Schaffen der Firma RÖWA und somit Willi Ade mitbrachte, haben wohl die Älteren von uns selbst miterlebt. Willi Ade zeigte der Branche, was man mit Kunststoff machen kann! Er erfand auch die heute von allen Herstellern praktizierte Verbindung von Modellteilen mittels Klipstechnik, was ihm den Spitznamen "Mr. Klips" einbrachte. Durch die von ihm erstmals in Großserie eingeführte kulissengeführte Kupplung war es endlich möglich, selbst bei kleinsten Radien, Puffer an Puffer zufahren - heute eine Selbstverständlichkeit. Willi Ade erfand allerdings nicht nur die Kurzkupplung sondern auch den "Kupplungssalat", wie man hier unschwer an einem kleinen Teil der bei RÖWA verwendeten Kupplungsformen erkennen kann: Hier folgt in Kürze ein Bild der verschiedenen RÖWA Kupplungen!
Hauptanteilseigner der Röwa war die Firma ROKAL in Nettetal. Nach der Ölkrise 1973 und dem damit verbundenen Umsatzeinbruch bei der mit 3400 !!! Mitarbeitern hauptsächlich Vergaser für die Kfz-Industrie (SOLEX) fertigenden ROKAL, musste diese 1974 Konkurs anmelden. Der Konkursverwalter forderte von der RÖWA die Einlage der ROKAL in Höhe von 1,8 Mio. DM zurück. Da RÖWA diese nicht zurückzahlen konnte, musste sie ebenfalls Konkurs anmelden. Die Zeichnungen, Formen und Klischees aus der Konkursmasse gingen in der Hauptsache an ROCO, das Gleissystem an Conrad, einige Oldtimer Loks- und Wagen an Merker+Fischer. Was aus den einstigen RÖWA-Formen geworden ist, kann man zum Teil im Programm von ROCO sehen! So sind u.a. der ET420 und die BR 151 noch heute im ROCO-Programm, beides Konstruktionen von Herrn ADE! ROCO war seinerzeit quasi "über Nacht" zu einem kompletten Modellbahnsortiment gekommen und dadurch zu den anderen drei "Grossen" aufgestiegen, wozu es sonst sicherlich einige Jahre gebraucht hätte.
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Schon 1978 ereilte die Firma ADE ein weiterer
Schicksalsschlag in Form einer Hochwasserkatastrophe durch die der nahegelegene Neckar einen Schaden von 2,5
Mio. DM an Produktionsmaschinen und Werkzeugen anrichtete.
Weil die Versicherung nur für einen kleinen Teil des Schadens aufkam, war ADE nach diesem Ereignis gezwungen, den Produktionsstandort Unterensingen aufzugeben und zog nach Filderstadt. Dort konnte man jedoch aufgrund der Nähe von Daimler und anderen
großen Arbeitgebern keine geeigneten Mitarbeiter finden, so zog man mit der Produktion in das Privathaus in Bad Saulgau. In all diesen Jahren kam die Produktion nur noch schleppend in Gang. ADE-Fans von damals wissen davon ein Lied zu singen! Bis zu dem Herzinfarkt von Willi ADE wurde im Privathaus in Bad Saulgau produziert. Ende 1994 löste die Tochter von Herrn ADE die Firma ADE-Modelleisenbahnen offiziell auf. |
Der letzte Prospekt aus dem Jahre 1994!
Leider nur noch leere Versprechungen... |